Die Bibliothek des Grafen zu Solms-Laubach stellt eine durch Generationen hinweg zusammengetragene Sammlung dar, die in unserer Gegend einmalig ist. Mitte des 16. Jahrhunderts als Schulbibliothek konzipiert, entstand schon kurze Zeit danach eine Landes- und Verwaltungsbibliothek, die allen Landeskindern bis 1806 offen stand. Seit der Mediatisierung der Grafschaft Solms-Laubach ist sie allein im Besitz des Grafenhauses. Durch den 1803 verfügten Reichsdeputationshauptschluss, in dem die Säkularisierung der Klöster beschlossen wurde, kam das ehemalige Zisterzienserkloster Arnsburg bei Lich in den Besitz des Gesamthauses Solms. Laubach erhielt die Klostergebäude, aber vor allem die ca. 1.000 Titel umfassende kostbare Bibliothek, darunter viele Frühdrucke. Die Laubacher Bibliothek ist eine Präsenzbibliothek und steht fast das ganze Jahr über vielen Besuchern und Benutzern zur Verfügung. Der Bestand setzt sich aus etwa 40.000 Titeln des 16. bis 19. Jahrhunderts und ca. 50.000 Titeln des 20. Jahrhunderts zusammen. Die Bibliothek gehört damit zu den größten privaten Sammlungen. Sie ist im Verzeichnis „National wertvolle Kulturgüter“ eingetragen und steht unter Denkmalschutz. Die Fachaufsicht obliegt der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main. Die Hauptaufgabe neben der seit 25 Jahren fortgeführten Katalogisierung ist die Erhaltung und Pflege der herrlichen Einbände, welche die Arbeit von Generationen von Buchbindern, darunter so bekannten Namen wie Johann Conrad Merz II., umfasst. (Text: T. Wellenkötter)
Führungen
Von Mitte April bis Ende Oktober mittwochs um 17 Uhr
Treffpunkt: Schlossbrunnen
Eintritt auf Spendenbasis
Sonderführungen für geschichtlich bzw. literaturgeschichtlich interessierte Gästegruppen bis maximal 20 Personen.
Anfragen für Sonderführungen
Telefon 06405 91040
Hinweis: Sonntags finden grundsätzlich keine Führungen statt. Da die Räume nicht geheizt sind, wird warme Bekleidung empfohlen.