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Der Forstbetrieb Solms-Laubach (PEFC-zertifiziert) bewirtschaftet eine Waldfläche von 4.250 ha. Davon entfallen auf den sog. Holzboden 3.900 ha und auf den sog. Nichtholzboden (z.B. Wiesen, Teiche, Wege, Fließgewässer etc.) 350 ha. Geologisch gehört der Wald zum Basaltkomplex des Vogelsberges mit dem größten zusammenhängenden Basaltgebiet Europas und mit den dazugehörigen sehr nährstoffreichen eutrophen Braunerden und Parabraunerden. Neben diesen geologischen bzw. standörtlichen Voraussetzungen haben wir im "Vorderen" Vogelsberg für die Entwicklung unserer "Waldmeister"-Buchenwälder auch optimale klimatische Bedingungen: Höhenlage 170 – 520 m NN, Niederschläge 725 – 945 mm und Jahresdurchschnittstemperatur 8,1 Grad C. Bei den Wirtschaftszielen stehen die Grundsätze betriebswirtschaftlichen Handelns im Rahmen der ökologischen Vorgaben im Vordergrund. An erster Stelle ist hier die Holzernte zu nennen und zwar vornehmlich in den großen jungen Laubholzbeständen im Rahmen der Energie- und Industrieholznachfrage über regelmäßige, aber mäßige Durchforstungen in den mittelalten Buchenbeständen bis hin zur Einleitung der Naturverjüngung mit den folgenden Lichtungshieben. Und gerade die Buche liefert eine große Bandbreite an verschiedenen Qualitäten, vom Energieholz zu den Industriehölzern, vom schwachen Sägeholz bis zum Messerfurnier. Unsere Stärke liegt hierbei in der Sortierungsoptimierung. Außerdem werden regelmäßig wertvoller Ahorn, Kirsche und Esche auf Submissionen angeboten. Das Auszeichnen der Nadelholzbestände, insbesondere der Fichte, hat zum großen Teil inzwischen leider "Forstmeister Sturm" übernommen. An zweiter Stelle steht der Naturschutz. 83% des Forstbetriebes sind inzwischen in die Flora-Fauna-Habitat Richtlinie (FFH-Gebiet "Laubacher Wald", das größte zusammenhängende Waldmeister Buchenwaldgebiet Hessens) sowie 82% in die Vogelschutz Richtlinie ("Laubacher Wald und Seenbachsystem") integriert. Wir sehen darin allerdings eher Chancen als Risiken. So haben wir im Jahr 2007 in großem Umfang einen Förderantrag "Waldumweltmaßnahmen" gestellt, in dem wir 120 ha Eichen- und Buchen-Altholz zu 100% aus der Nutzung genommen haben, auf 117 ha Buchen- Altholz den Hiebsatz um 50% reduzieren und auf 69 ha eine Verbesserung des Erhaltungszustandes von Waldlebensraumtypen erreichen wollen. Diese beschriebenen Maßnahmen sind auch die Grundlage für einen Waldmanagementplan, der wiederum die Grundlage ist für den im November 2007 von Graf Solms und dem Regierungspräsidenten Wilfried Schmied vom RP Gießen unterzeichneten Naturschutzvertrag NATURA 2000. Unterstützend hat Graf Solms im Jahr 2007 ein Flächenkonzept zur Erhaltung und Förderung artenreicher und Klima stabilisierender Wälder für seinen Forstbetrieb in Auftrag gegeben. Auftragnehmer war das Institut für Tierökologie und Naturbildung unter Dr. Markus Dietz. Zusammenfassend stellt das Flächenkonzept folgendes fest: Eine Schatzkammer im Sinne des Bundespräsidenten Horst Köhler sind die ausgeprägten und artenreichen Buchenwälder des Laubacher Waldes. Horst Köhler kam nach einer Sommerreise durch verschiedene Naturparke Deutschlands zu der Erkenntnis, dass es für ihn zu den "zentralen Aufgaben einer zukunftorientierten Politik gehört, das reiche Naturerbe unseres Landes für unsere Kinder und Enkel zu bewahren". Dabei hatte er nicht nur die Verantwortung für den Artenreichtum der Landschaften im Blick, sondern auch den Naturschutz als Wirtschaftsfaktor für strukturschwache Regionen. Der Laubacher Wald beinhaltet eine sehr abwechslungsreiche Anordnung produktiver Waldund Gewässerökosysteme auf einer großen und vergleichsweise wenig zerschnittenen Gesamtfläche, verbunden mit einem für ein Mittelgebirge günstigen Klima. Über den Wert für die Artenvielfalt und Erholung des Menschen hinaus fungieren die alten Laubwälder als CO 2 - Speicher und haben damit eine zunehmend deutlicher werdende Bedeutung für das Weltklima. Diese CO 2 – Speicherfunktion wie auch die Artenvielfalt konzentriert sich oftmals in Beständen, die aus forstwirtschaftlichen Gründen einer Endnutzung unterliegen. Ein Verzicht der Endnutzung oder eine Extensivierung der Bewirtschaftung zugunsten der Schutzzwecke für Klima und Artenvielfalt bedeutet für den Waldbesitzer zunächst eine deutliche Einschränkung. Es sind weit reichende Maßnahmen, die über die allgemeine Artenschutzverpflichtung nach § 42 BNatSchG und Artikel 12 der FFH-Richtlinie (z.B. Erhalt von Höhlen- und Horstbäumen) hinausgehen. Eine Vermarktung der in dem Flächenkonzept aus Naturschutzgründen als besonders wertvoll dargestellten Flächen soll über Sponsoringprojekte und über den Ökopunktehandel geschehen. Hier können sich Interessenten direkt an die Rentkammer Schloss Laubach (rentkammerschloss-laubachde) wenden. Da der europäische Naturschutzgedanke neben den praktischen Schutzmaßnahmen auch gesellschaftlich verankert werden muss, ist derzeit ein "natur- und kulturhistorischer Pfad" als sanfter Tourismus zur Entwicklung unseres ländlichen Raumes in Vorbereitung. Mit besonderen Erlebnismomenten und Einblicken in den Natur- und Kulturraum des Laubacher Waldes sollen der Bevölkerung die Ziele von FFH- und Vogelschutzgebiet in die historische Entwicklung des Wirtschafts- und Kulturraumes erlebbar gemacht werden. Der Laubacher Wald ist seit seiner karolingischen Aufsiedlung ein dicht besiedeltes Gebiet. Mit dem wüst fallen vieler Ortschaften im späten Mittelalter erholt sich der bis dahin stark gerodete Wald wieder, sodass sich Waldgewerbe wie Glashütten und die für die Eisenverhüttung wichtigen Köhler niederlassen. Spuren all dieser Tätigkeiten finden sich gut erhalten in den Laubacher Waldungen und werden seit dem Jahr 2002 mit Beginn der Grabungen in Baumkirchen als ein Schwerpunkt der Forschungsarbeit der Hessischen Landesarchäologie angesehen.

Ihre Ansprechpartner für den Forstbetrieb:
Dipl. Forstingenieur (FH) Rüdiger Krato
Leiter des Reviers Glashütte mit 1.702 ha Holzboden, sowie der revierübergreifenden Aufgaben Jagd und Fischerei.
Telefon: 06405 3941
Telefax: 06405 910411
Mobil: 0172 9412765
E-Mail: kratoschloss-laubachde
Link zu Jagdinfo

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